Presseberichte


2023 26. - 29. Mai-Gemeinschaftsausstellung zum 40-jährigen Jubiläum des KK83


Presse: 

Zu diesem Artikel möchte ich richtig stellen, dass ich keine "Gautinger" Künstlerin bin. Ich habe lediglich als Kind mit meinen Eltern 4 Jahre in Gauting gewohnt. Die "Gautinger Künstlerin ist ein kleiner Irrtum der Journalistin, die bei der Vernissage zu dieser großen Ausstellung anwesend war.

Erika Nieberle

 

http://www.merkur.de/lokales/starnberg/seefeld/ausstellung-tutzing-farben-anderer-laender-5557629.html

 

Die Farben anderer Länder

Tutzing - Die Gautinger Künstlerin Erika Nieberle zeigt in Tutzing Bilder, die gut zu der aktuellen Asylmisere passen.

„Nicht die vergossenen, die ungeweinten Tränen sind die schmerzlichsten“: Dieser Titel steht unter dem Bild einer Mexikanerin, in deren wehmütiges Gesicht sich tief die Falten eingegraben haben. „Die ganze furchtbare Geschichte der Indianer“ hat Erika Nieberle in diesen Ausdruck gepackt. Ausgangspunkt war ein Film, den sie auf einem Markt in Mexiko für sich machte. Die Frau, die ihr flüchtig vor die Kamera lief, hat sie später in Pastellkreide ausgearbeitet und sie zur Stellvertreterin eines Themas gemacht, das jetzt absolut aktuell ist: politische Ungerechtigkeit, Vertreibung, Unterdrückung und Flucht. Insofern passt ihre Ausstellung im Tutzinger Roncallihaus absolut in unsere Zeit und auch zum Hausherren. Pfarrer Peter Brummer engagiert sich seit Jahren für Asylsuchende und Flüchtlinge und gedachte bei der Vernissage der aktuellen Misere. „Welch Antrieb der Verzweiflung“ muss hinter der aktuellen Völkerwanderung stecken?

Bei Nieberle sieht man die Botschaft hinter den Werken nicht auf den ersten Blick. Die Gautingerin hat sich auf intensive Porträts und Szenen verlegt, die sie in Pastellkreide wunderschön darstellt. Es sind Eindrücke von Reisen: Jemen, Nepal, Mexiko, Ägypten, Türkei, Griechenland, Spanien. Tonangebend ist das Motto „Liebe überwindet Grenzen“ und das ähnlich betitelte Bild aus New York, in dem sich Kinder mit verschiedener ethnischer Zugehörigkeit um eine weiße Puppe kümmern. „Die kennen keinen Rassismus, die sind frei davon“ und damit für Nieberle eine Art Ideal.

Manche der Ideale, auch Idyllen, die Nieberle mit unglaublicher Akribie einfängt, sind auf den zweiten Blick gekoppelt mit Armut und Mühsal. Allerdings rückt das bei den Pastellen, die stark an einen Murillo erinnern und schnell für romantisierend gehalten werden können, in den Hintergrund. Es sind die Farben anderer Länder, die fremden Gesichter, die Freude an den Menschen, die im Vordergrund stehen.

Erstaunlich, wie sich Nieberle das alles selbst angeeignet hat: Gebürtig in Wien ist sie mit vier Jahren in den Landkreis gekommen und hat später Wirtschaftswissenschaften studiert. 1969 bis 1089 leitete sie mit ihrem Mann in München das Bodelschwingh-Haus und war für die Resozialisierung ehemaliger Inhaftierter verantwortlich. „Während oder gerade wegen der schweren Arbeit bin ich so glücklich geworden“, resümiert sie heute. Und hat diese Gefühl in Kunst umsetzen wollen: „Am 2. November 1982 habe ich mir Farben gekauft und zu malen angefangen.“ Ohne eine Stunde Unterricht hat sie ein enormes Talent und eine perfekte Technik entwickelt. Die jetzt eine mehr oder minder unbeschwerte Reise in die Farben- und Formenwelt, zu den Religionen und vor allem zu den Menschen der Welt ermöglicht.

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. November 2015 zu sehen.